Diese mächtigen Äste und Zweige
Diese Stille unter dem Baum
Ein Eichhörnchen huschte über die Wiese
|Der Mammutbaum im Pötzleinsdorfer Park|
Kategorie: Tweets
Natalie Goldberg, Autorin und Schreibtrainerin, sagt:
„Schreiben ist wie Laufen – je öfter Sie es tun, um so besser werden Sie.“
Von Juni 2016 bis Mai 2017 habe ich jeden Morgen ein Gedicht verfasst (max. 140 zeichen) und auf Twitter (@schreibsalon) publiziert. Hier findest Du eine Auswahl.
Eistage
Weiß
Übermütig wie ein Reh
durch Schneehaufen stapfen
Später in der Wärme der vertrauten Gerüche
in einer Niveadose baden
|Wintervergnügungen|
Sturm
Sturm braust, tobt,
rüttelt am Dach und an Fenstern.
Ein wütender Drache
riss mich aus meinem Traum.
Mit Freundinnen saß ich am Meer.
Zum neuen Jahr
In diesem Jahr will ich weben
Worte wie farbige Punkte in einen Teppich
Worte, die Sehnsucht wecken und Lachen
Kalt soll es nur draußen sein
Raureif
Der Rauhreif legt sich vor mein Fenster,
Kandiert die letzten Blätter weiß.
Der Wind von Norden jagt Gespenster
Aus Nebelschwaden übers Eis,
Die in den Büschen hängen bleiben,
An Zweigen, wie Kristall so klar.
Ich hauche Blumen auf die Scheiben
Und denk‘, es war ein gutes Jahr.
(Reinhard Mey)
Voller Dankbarkeit kann ich auf das vergangene Jahr zurückblicken. Dankbar bin ich für all das, was ich von anderen Menschen erhalten habe, was wir geteilt haben, was ich mit anderen erleben durfte. Dankbar bin ich ganz besonders für die vielen Schreibmeetings bei mir im Schreibsalon, für die vielen Seiten, die wir produziert haben, und dass wir uns immer gegenseitig ermuntert haben, an unseren Schreibprojekten dran zu bleiben.
Ich wünsche allen, die in diesem Jahr im Schreibsalon geschrieben, und all jenen, die auf meine Website gefunden haben, ein gutes neues Jahr!
Bettina Reinisch
Dezembermorgen
Schreibluxus
Alle Tische besetzt
Man hört Klickern von Tasten
und Klappern von Schritten
Zwischen zwei Atemzügen raschelt ein Blatt
|Nationalbibliothek|
Wintermorgen
Trübes Dämmerlicht
Gelbe Punkte in der Ferne
Die Bäume in der Nähe
sehen aus wie schwarze Schatten
Noch ist’s still in mir
Grauer Morgen
Im zähen Morgenlicht
leuchten die Dächer weiß
und Fenster gelb
Rauch steigt aus Kaminen auf
Kreischend ziehen Krähen Kreise