Man öffnet die Tür
lässt einen Schwall Frischluft
über sich herfallen
Hört Vögel,
die vom Frühling reden
Und denkt sich: Hier also bin ich
Kategorie: Tweets
Natalie Goldberg, Autorin und Schreibtrainerin, sagt:
„Schreiben ist wie Laufen – je öfter Sie es tun, um so besser werden Sie.“
Von Juni 2016 bis Mai 2017 habe ich jeden Morgen ein Gedicht verfasst (max. 140 zeichen) und auf Twitter (@schreibsalon) publiziert. Hier findest Du eine Auswahl.
Arbeitsorte I
Die Möwe
Kein Schnee mehr
Vorhin, nach dem Montagsschreibmeeting
Schwarze Schotterbrösel betrachtet
Auf nasskaltem Asphalt
vollkommen sinnlos
kollern sie jetzt herum
Der große Irrtum
Der außerordentlich dilettantische Wahlspruch der 70er Jahre: Kein Mensch ist wie der andere, ein fataler Irrtum. Es ist eher ernüchternd zu sehen, wie wir alle einander gleichen, in unseren kleinen Träumen und Sehnsüchten, in unseren Ideen und dem Aussehen, wenn wir das akzeptieren, uns als Teilchen eines großen Ganzen begriffen, mit einer sehr begrenzten Haltbarkeitsdauer, könnten wir erleichtert aufatmen, dankbar sein, irgendeinen Menschen zum Teilen der Nichtigkeit zu finden, ein Dach, eine Decke, ein Buch, wir könnten uns gestatten, uns nicht zu wichtig zu nehmen, und die Welt wäre ein erfreulicherer Ort.
Sibylle Berg (2014): Die Fahrt (S. 97f.)
An diesem Wochenende hier bei mir: Eine Decke. Ein Buch. Wie sehr ich das genieße. Und wie sehr ich Sibylle Bergs Gedankengänge mag. Nicht, weil ich immer einer Meinung mit ihr wäre. Doch allein für diese Passage hätte sich das Lesen schon gelohnt. Und für diese Idee: Eine Decke. Ein Buch. Und lesen.
Schönen Sonntag Euch allen!
Frühstücksradio
Die Nachrichten.
Kopftuchprobleme.
Das Kreuz in der Schule.
Tassen am Tisch.
Knäckebrotbrösel auf dem Teller.
Tee, parfümiert.
Guten Morgen!
Wintermorgen
Morgenstimmung
Übers Dachfenster Kälte ins Haus strömen lassen
Feuerwehr, Polizei, Rettung hören
Viermal krächzt eine Krähe
Der Himmel vernebelt